Schreibbeginn

Sie sitzt da und ringt. Im Nachthemd am Computer. Die Augen voller Schlaf. Und trotzdem – sie kann nicht im Bett bleiben, die Idee war da, endlich, die halbe Nacht hatte sie gegrübelt.

Maja liebt es zu schlafen, aber das kann sie später. Oder morgen. Jetzt huschen ihre Finger über die Tastatur, überschlagen sich fast. Und doch, sie gähnt, streicht sich das Haar zurück, es will noch nicht, noch nicht ganz …

Vielleicht doch erst Kaffee? Sie ist ganz traumelig, als sie aufsteht. Die gewohnten Handgriffe, schon blubbert es in der Kanne, der Duft breitet sich aus. Kurz zieht ein fliegender Teppich vorbei. Maja winkt den Reisenden zu. Doch als sie sich selbst eine Tasse eingießt, platscht die Angst mit hinein. Wird sie es wirklich schaffen? Liest das nachher jemand? Doch, doch, je, die Zeit ist reif für deinen Text. Und wenn nicht? Was willst du denn vom Leben? Ewig unter der Dunstglocke des Alltags ersticken? Wir haben Sie auf die Erde geschickt, um Schriftstellerin zu sein! Bitte zählen Sie Ihre verpassten Chancen auf! Als da wären …. !

Auf, Maja, vertrau dem Mann im Wald! Die Katze kommt herein. Morgenhungrig. Noch kalte Nachtluft im Gepäck. Maja beugt sich zu ihr, streichelt, die Katze schnurrt.

 

„Komm mit, meine Liebe. Fang meine Angst!“

 

Majas Haare liebkosen ihr Fell, Maja hebt sie hoch, trägt sie zum Computer. Die Katze bleibt auf ihrem Schoß, rollt sich unterm Streicheln zusammen, schnurrt.

 

Maja stiert in den Bildschirm. Ja, so könnte es gehen. Wie von selbst nehmen ihre Finger die Arbeit wieder auf.

 

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